🗺 DAS BUCH JOSUA
⛪ Lektion 10 : Der wahre Josua


📘 10.5 Josua und wir
✨ Berufen zum Kampf – geführt zur Ruhe


🟦 Einleitung

Die Bibel ist voll von Personen, die als sogenannte Typen auf Jesus Christus vorausweisen. Josua ist eine dieser herausragenden Gestalten. Sein Name bedeutet „Der HERR ist Rettung“ – genau wie der hebräische Name von Jesus (Jeschua). Josuas Auftrag war es, Israel in das verheißene Land zu führen, die Feinde zu besiegen und das Volk zur Ruhe Gottes zu bringen. Christus erfüllt dieses Bild auf geistliche und endgültige Weise. Er kämpft nicht gegen menschliche Feinde, sondern gegen Sünde, Tod und den Feind der Seelen – und er führt sein Volk in das geistliche Erbe: das Reich Gottes.

Diese Lektion zeigt uns, wie tief und aktuell diese Typologie für die Gemeinde heute ist – in einem Zeitalter, das zwischen Verheißung und Erfüllung lebt.

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📖 BIBELSTUDIUM

Josua als Typus für Christus und die Kirche

🧭 Hintergrund: Josua als Typus für Christus

Der Name Josua (hebräisch: Jehoschua) bedeutet „Der HERR rettet“ – dieselbe Bedeutung wie der Name Jesus (Jeschua) im Neuen Testament. Josua war Mose’ Nachfolger und führte Israel in das verheißene Land. In seinem Auftrag, seine Führungsqualitäten, seinem Gehorsam und seiner Rolle als Mittler zwischen Gott und Volk weist er prophetisch auf Jesus Christus hin, der sein Volk in das himmlische Erbe führt.

Josua:

  • Führt Israel aus der Wüste ins verheißene Land
    Jesus:

  • Führt die Gemeinde aus der Sklaverei der Sünde in das ewige Leben


🛡 Geistliche Kämpfe der Gemeinde – im Licht von Josuas Kämpfen

📘 1. 1. Timotheus 1,18

„…diesen Auftrag empfehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorangegangenen Weissagungen über dich, damit du in ihnen den guten Kampf kämpfst.“

  • Paulus sieht das Christenleben als „guten Kampf“, der mit einem Auftrag verbunden ist.

  • Wie Josua nicht kämpfte, um sich selbst zu erhöhen, sondern im Auftrag Gottes, so gilt das auch für uns.

  • Das geistliche Leben ist kein passives Warten, sondern aktiver Einsatz – in Gebet, Glaube und Gehorsam.


📘 2. 2. Timotheus 4,7

„Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“

  • Paulus’ Rückblick ähnelt dem Rückblick Josuas kurz vor seinem Tod (vgl. Jos 23–24).

  • Das geistliche Ziel ist nicht nur der Kampf, sondern das Bewahren des Glaubens bis zum Ende.

  • Unsere „Kämpfe“ haben eine Ewigkeitsperspektive.


📘 3. Epheser 6,10–12

„Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an … denn wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut …“

  • Im Unterschied zu Josua sind unsere Gegner nicht Menschen, sondern geistliche Mächte.

  • Die Waffenrüstung (Wahrheit, Gerechtigkeit, Evangelium, Glaube, Heil, Wort Gottes) ist unsere Ausstattung.

  • Josua hatte das Schwert in der Hand – wir haben das Wort Gottes als Schwert des Geistes (V.17).


📘 4. 2. Korinther 10,3–5

„… unsere Waffen sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienst Gottes, Festungen zu zerstören …“

  • Die Kämpfe im Alten Testament gegen Städte (wie Jericho oder Ai) symbolisieren geistliche Festungen: Denkweisen, Hochmut, Zweifel.

  • Der geistliche Kampf betrifft unser Denken, unsere Argumente, unsere innere Welt – diese soll unter den Gehorsam Christi gebracht werden.


📘 5. Apostelgeschichte 20,32

„… und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, euch aufzuerbauen und euch das Erbe zu geben …“

  • Das „Erbe“, von dem hier die Rede ist, ist kein Land, sondern geistliches Eigentum: Frieden, Gnade, ewiges Leben.

  • Das Wort Gottes ist das Mittel, durch das wir wachsen und unsere Berufung erkennen – wie Josua, der das Gesetz stets bei sich tragen sollte (Jos 1,8).


✨ Das geistliche Erbe: Ruhe und Herrlichkeit

📘 Hebräer 4,9–11

„Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes …“

  • Die Landnahme unter Josua war nur ein Vorgeschmack auf die wahre Ruhe, die Christus bringt.

  • Diese Ruhe ist heute geistlich (Friede mit Gott) – und wird endgültig beim Kommen Christi erfüllt.

  • Die Ruhe ist kein Ort – sondern ein Zustand der Beziehung zu Gott.


🎯 Die endgültige Erfüllung der Typologie – unsere Hoffnung

📘 1. Petrus 1,4

„… zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe …“

  • Das himmlische Erbe ist ewig – nicht wie das irdische Kanaan, das durch Kriege und Götzendienst bedroht war.

📘 Kolosser 3,24

„… von dem Herrn werdet ihr das Erbe als Belohnung empfangen …“

  • Christus selbst ist unser Lohn. Das Erbe ist Beziehung, ewiges Leben, Herrlichkeit mit ihm.

📘 Offenbarung 20,9

„… und Feuer kam vom Himmel und verzehrte sie.“

  • Der letzte Kampf ist nicht mehr unser, sondern Gottes. Gott selbst verteidigt sein Volk.

📘 Offenbarung 21,3

„… siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen …“

  • Die endgültige Ruhe: Gott selbst wohnt mit seinem Volk – das ist die wahre Landnahme!


🕊 Zusammenfassung:

Josua Jesus Christus
Führte Israel nach Kanaan Führt uns in das himmlische Reich
Kämpfte gegen irdische Feinde Führt den geistlichen Kampf gegen Sünde & Satan
Verteilte Land an die Stämme Gibt jedem Gläubigen Anteil am Erbe Gottes
Rief zur Bundeserneuerung Führt uns in den neuen Bund durch sein Blut
Starb, bevor er Israel in den ganzen Frieden führen konnte Lebt ewig und führt uns zur vollkommenen Ruhe

📌 Kernaussage

Die Landnahme unter Josua ist ein Schattenbild der geistlichen Reise der Gemeinde heute. Der wahre Josua – Jesus Christus – führt uns nicht in irdischen Besitz, sondern in ewige Gemeinschaft mit Gott.

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🗣 Antworten zu den Fragen

Frage 1: Wie deuten die Kriege Israels unter Josua auf die geistlichen Kämpfe der Kirche hin?

  • Die Kriege unter Josua waren notwendig, um das verheißene Land zu betreten – ebenso müssen wir als Gemeinde geistlich kämpfen, um das uns gegebene Erbe in Christus in Besitz zu nehmen.

  • Die Feinde Israels stehen symbolisch für geistliche Feinde: Sünde, Stolz, Weltlichkeit.

  • Der Unterschied liegt darin, dass der neutestamentliche Kampf nicht mit Waffen ausgetragen wird, sondern mit geistlichen Mitteln (2Kor 10,3–5).

  • Unser Feind ist nicht der Mensch, sondern das, was ihn von Gott trennt.

Zentrale Texte:

  • 1Tim 1,18: „… kämpfe den guten Kampf des Glaubens.“

  • 2Tim 4,7: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“

  • Eph 6,10–12: „Zieht die Waffenrüstung Gottes an …“

  • Apg 20,32: Das Wort Gottes kann „aufbauen“ – geistliches Wachstum trotz Kampf.


Frage 2: Was sagen die Texte über die endgültige Erfüllung der Josua-Typologie aus?

  • Unser „verheißenes Land“ ist nicht geografisch, sondern himmlisch: die neue Erde, das ewige Leben.

  • Wir erwarten „ein unvergängliches, unbeflecktes Erbe“ (1Petr 1,4).

  • Kolosser 3,24 spricht vom „Lohn des Erbes“ – ein klarer Verweis auf die endgültige Erfüllung.

  • Offb 20,9; 21,3 beschreiben, wie Gott unter seinem Volk wohnen wird – wie einst im verheißenen Land, aber nun in vollkommener Gemeinschaft.


Frage 3: Wie würde Jesus heute Josuas Frage formulieren?

Josua fragte: „Wie lange zögert ihr noch, das Land einzunehmen?“
Jesus würde heute vielleicht fragen:

„Wie lange zögert ihr noch, das Leben in der Fülle anzunehmen, das ich euch durch meinen Geist schenken will?“

Oder:

„Warum lebt ihr noch in Angst und Halbherzigkeit, obwohl ich euch alles gegeben habe, was ihr zum Leben und zur Gottseligkeit braucht?“
(vgl. 2Petr 1,3)

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✨ Geistliche Prinzipien

  1. Der geistliche Kampf ist real – aber auch der Sieg ist real.

  2. Christus ist der wahre Josua, der uns in die himmlische Ruhe führen will.

  3. Unser Glaube muss aktiv sein, nicht passiv – wir „kämpfen“ durch Vertrauen, Gehorsam und Standhaftigkeit.

  4. Das Wort Gottes ist unsere Waffe und Kraftquelle.

  5. Die Bundeserneuerung ist notwendig – geistliche Erneuerung geschieht durch tägliche Hingabe.

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🛠 Anwendung im Alltag

  • Beginne deinen Tag mit der bewussten „Anlegung der Waffenrüstung“ (Eph 6).

  • Kämpfe deine „inneren Schlachten“ – gegen Zweifel, Mutlosigkeit, Versuchung – im Gebet.

  • Lies regelmäßig im Wort Gottes, um dein geistliches Erbe kennenzulernen.

  • Erkenne, dass du nicht auf einen geographischen Ort wartest, sondern auf eine geistliche Wirklichkeit, die schon jetzt beginnt.

  • Lebe als Erbe – voller Hoffnung, Würde und Kraft, weil Christus bereits gesiegt hat.

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🧩 Fazit

Josua war ein treuer Diener Gottes, der das Volk ins verheißene Land führte – doch Christus übertrifft ihn in allem. Seine Gemeinde führt er nicht nur in ein besseres Land, sondern in eine neue Welt. Der Kampf, den wir führen, ist kein Kampf gegen Menschen, sondern gegen alles, was uns vom himmlischen Ziel abhalten will. Doch wir sind nicht allein. Wir haben die Verheißungen, die Waffen und den Sieger selbst an unserer Seite.

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💭 Gedanke des Tages

„Christus ist unser Josua – und er ruft uns heute: Zögere nicht, das Leben in Fülle zu ergreifen, das ich dir geschenkt habe!“

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✍ Illustration

„Grenzland – Der Kampf um das Erbe“
Eine Reise zwischen Zweifel, Gnade und geistlichem Sieg


🧩 Kapitel 1: Das Tal des Zögerns

Julius, 27 Jahre alt, war ein überzeugter Christ. Seit seiner Jugend war er in der Gemeinde aktiv gewesen, hatte Kinderstunden gehalten, Lobpreis geleitet, Bibelfreizeiten organisiert. Und doch… etwas fehlte. Er spürte es jeden Morgen, wenn er die Bibel aufschlug. Es war, als würde Gott ihn ständig fragen:

„Wie lange zögerst du noch, das Land einzunehmen, das ich dir gegeben habe?“

Sein „Land“ war nicht geografisch. Es war geistlich. Ein inneres Land: Freiheit von Angst. Autorität im Gebet. Klarheit in der Berufung. Er wusste, dass Gott mehr für ihn hatte – aber er lebte auf der Schwelle. Im „Grenzland“.

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🔥 Kapitel 2: Die Stadt der Schatten

Sein größter Kampf war nicht sichtbar – er wohnte in seinem Kopf. Julius hatte Angst zu versagen. Er konnte mit äußerer Disziplin glänzen, aber innerlich war er zerrissen. Er schob Entscheidungen hinaus, ließ sich von Meinungen anderer lenken und kämpfte mit verstecktem Selbsthass.

Dann kam dieser Moment in der Predigt eines einfachen Hauskreises:

„Viele Christen leben wie das Volk Israel in Kanaan – sie sind im verheißenen Land, aber kämpfen nicht. Sie dulden ihre Feinde, anstatt sie zu vertreiben.“

Der Satz traf ihn wie ein Pfeil. Julius dachte:
„Ich habe mich mit Dingen arrangiert, die eigentlich kein Recht mehr haben, in meinem Leben zu sein.“

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🛠 Kapitel 3: Die Waffenrüstung

Julius begann, neu in der Bibel zu lesen. Nicht mehr für andere – sondern für sich. Besonders Epheser 6 wurde für ihn zur Waffe. Er schrieb es mit der Hand ab. Er betete es jeden Morgen:

  • Gürtel der Wahrheit: „Ich bin, wer Gott sagt, dass ich bin.“

  • Brustpanzer der Gerechtigkeit: „Meine Identität ist nicht mein Versagen.“

  • Schild des Glaubens: „Ich bin nicht allein – Gott kämpft mit mir.“

  • Schwert des Geistes: „Ich spreche das Wort gegen die Lügen.“

Und etwas veränderte sich. Langsam, aber spürbar. Die Schatten begannen zu weichen.

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🧱 Kapitel 4: Jericho in seinem Herzen

Eines Abends – nach einem langen Arbeitstag – saß Julius in seiner Wohnung und dachte an all die inneren Mauern, die ihn blockierten: Versagensängste, Schuld, alte Verletzungen. Er hatte oft versucht, sich selbst zu verbessern. Jetzt betete er nur noch:
„Herr, reiße du meine Mauern nieder. Ich will dir glauben, nicht mehr mir.“

Er erinnerte sich an Josua: Wie das Volk nichts anderes tun sollte, als zu schweigen und zu marschieren – sieben Tage lang. Er begann ebenfalls zu „marschieren“: jeden Morgen im Gebet, im Schweigen, im Vertrauen. Und irgendwann – ganz leise – begannen seine Mauern zu bröckeln.

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💡 Kapitel 5: Das Erbe

Julius merkte plötzlich: Der „Kampf“ ist nicht nur gegen etwas – sondern für etwas. Für das, was Gott ihm schenken wollte:

  • Innere Ruhe statt Getriebensein

  • Klarheit über seine Berufung

  • Tiefe in seiner Beziehung zu Jesus

  • Mut, geistliche Verantwortung zu übernehmen

In einer kleinen Gebetsnacht mit Freunden hatte er das Gefühl, als würde Gott zu ihm sprechen:

„Ich habe dich nicht berufen, Zuschauer zu sein. Du bist nicht für die Wüste gemacht, sondern für das verheißene Land.“

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🪔 Kapitel 6: Die anderen Kämpfer

Er begann, über seine Kämpfe zu sprechen. Erst vorsichtig. Dann mutig. Andere öffneten sich. Es entstand eine kleine Gemeinschaft, die ein Ziel hatte: nicht nur über geistliches Leben zu reden, sondern darin zu leben.

Sie lasen gemeinsam die Bibel, fasteten gelegentlich, unterstützten sich in Versuchungen, hörten auf Gottes Reden. Es war nicht perfekt. Aber echt.

Und Julius merkte: So wie Josua nicht allein kämpfte, sondern mit dem ganzen Volk, so konnte auch er Teil eines geistlichen Heeres sein – ein Kämpfer unter Brüdern und Schwestern, mit Jesus an der Spitze.

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🌅 Kapitel 7: Die Ruhe des Herrn

Ein Jahr war vergangen. Julius war nicht „angekommen“ – aber auf dem Weg. Er hatte gelernt: Der geistliche Kampf ist keine Phase. Er ist der Weg. Aber auch: Jesus ist nicht nur der Anführer – sondern der Sieger.

Die Ruhe Gottes war für ihn nicht nur ein Ziel am Ende, sondern ein Geschenk mitten im Kampf. Wenn er betete, spürte er Frieden. Wenn er kämpfte, wusste er, dass Gottes Kraft ihn trug.

Er hatte das Land nicht „besessen“ – aber er lebte im Vertrauen auf das Erbe.


💬 Schlussgedanken zur Geschichte

Wie Julius stehen viele Christen im „Grenzland“. Sie kennen Gott, sie wissen um Verheißungen – aber sie zögern. Die Josua-Geschichte ist kein Relikt der Vergangenheit. Sie ist dein Ruf heute:

„Zögere nicht! Das Leben im Geist wartet. Der Kampf ist real – aber der Sieg ist sicher.“

Christus ist dein Josua. Und er ruft dich:
„Folge mir. Ich habe ein Erbe für dich – und ich kämpfe mit dir.“

*Sursa: Christliche Ressourcen

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